Chronik

Chronik

Unser Stamm Parsberg besteht seit über 60 Jahren und wurde von Kaplan Franz Pickl 1950 ins Leben gerufen. Wir gehören zu den katholischen Pfadfindern Deutschlands und sind deshalb Mitglieder der Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Die DPSG zählt heute rund 100.000 Mitglieder und wurde bereits 1929 gegründet.
 
In der zeitgemäßen Fortbildung des pfadfinderischen Gedankens ist die DPSG sehr engagiert. 1971 ersetzte man das Pfadfindergesetz durch die Grundlinien unserer Lebensauffassung, in denen die vier Punkte 'Leben in Freiheit', 'Leben in Hoffnung', 'Leben in Wahrheit' und 'Leben in tätiger Solidarität' vereint sind. Wir wollen uns vom althergebrachten Waldläufertum wegbewegen und die Gruppenpädagogik mehr ins Zentrum rücken.
 
Seit der Gründung hat der Stamm Parsberg viele Höhen und Tiefen erlebt. Ein ereignisreiches und denkwürdiges Jahr stand dem Stamm Parsberg 1991 bevor. Am 1. Juli 1991 traten die Pfadfinderinnen St. Georg aus Parsberg geschlossen zur DPSG über. Ein weiteres Hilight für den Stamm Parsberg war das 50-Jährige Stammesjubiläum im Jahr 2000. Dies wurde mit einer 3-tägigen Bestehensfeier am Volksfestplatz in Parsberg gefeiert.

Über viele Jahre kann der Stamm Parsberg stabile Mitgliederzahlen aufweisen und ist heute mit etwa 130 Mitgliedern, im Alter von 6 bis über 60 Jahren, der größte Stamm im Jurabezirk. Der Erfolg spiegelt sich insofern wieder, da Jugendarbeit in allen vier Altersstufen betrieben werden kann. Auslandsfahrten, Zeltlager, die Sippenstunden und weitere Aktionen sorgen für ein erlebnisreiches Jahr bei den Parsberger Pfadfindern.
1950 - 1959

1950

Der junge Kaplan Franz Pickl kommt nach Parsberg.
Er hat sich nach Abschluss seines
Theologiestudiums zur Aufgabe gemacht,
mitzuhelfen, die Welt wieder zu ordnen.
Den besten Weg sieht er in der Jugendarbeit.

Folgendes schreibt er in die Chronik ... Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Stamm Parsberg

Unsere Nachkriegszeit fordert mehr denn je den Zusammenschluss unserer Jugend um sie vor den Gefahren der Welt zu retten. Unseren Buben muss ein hohes Ziel gesteckt werden, dem sie mit allen Kräften freudig zustreben
Hoffnungsvoll und froh stürmt der Junge den Weg ins Leben. Er will wagen und wägen, seine Kräfte unter Probe stellen. Er sucht einerseits ein Leben voll Schwung und Freiheit, andererseits auch voll Forderungen und Leistungen.

Bereits nach einem Jahr wird Kaplan Fenzl versetzt und neuer Kurat wird somit Kooperator Josef Mühlbauer.
Buben aus dem Kinderheim sind bisher als Ministranten in der Pfarrei tätig. Doch dann dürfen sie diesen Dienst nicht mehr verrichten. Unter der Regie von Kurat Mühlbauer treten die Pfadfinder geschlossen den Ministrantendienst an, um diese Lücke zu schließen.

 

1951

Im Februar ist der Landesfeldmeister der DPSG, Emil Galli, eingeladen um den Startschuss für die Gründung der Pfadfinder zu geben. Im letzten Moment muss sein langersehnter Besuch allerdings abgesagt und verschoben werden. Pfarrer Keck will diese Gründung erst mit der Kolpingsfamilie, die Probleme in ihrer Nachwuchsfrage sehen, besprechen. Nach langem Hin und Her kommt dann im März die Entscheidung ...
Ein Pfadfinderstamm darf entstehen!

Der Landesfeldmeister aus Regensburg kommt der erneuten Einladung sofort nach.

Das erste öffentliche Auftreten der neu entstehenden Pfadfindergruppe aus Parsberg ist bei ihrem ersten Zeltlager vom 16. bis 24. Juni bei Lutzmannstein im heutigen Truppenübungsplatz Hohenfels. Im Rahmen der 'Jugend-Heimat-wochen' verpflegen sie dabei die Schulklassen aus der Umgebung, die zur 'Kastner-Tropfstein-höhle' wandern.

Eine Abordnung nimmt am 18. Juni am Katholikentag in Regensburg teil.
Viele Pfadfinder beteiligen sich beim Theaterstück 'Ritter Haug von Parsberg' im Hirschenkeller.
Im August wird Franz Rottner zum ersten Stammesfeldmeister gewählt. Als Gruppenleiter stehen ihm Josef Bauer, Robert Mayer und Ewald Schlagbauer zur Seite.

Der große Tag der Pfadfinder in Parsberg ist der 27. September. An diesem Tag legen 18 Buben das Pfadfinder-Versprechen ab. Diese erste Versprechensfeier findet am Kalvarienberg statt. Mit dieser Feierstunde werden die St. Georgs-Pfadfinder Parsberg in die Deutsche und auch in die Weltpfadfinder-Bewegung aufgenommen. Als Pfadfinderheim dient der ausgebaute Backofen der Familie Franz Ferstl.

 

1952

Unter der Regie von Kurat Franz Pickl und Franz Lehmeier wird das Theaterstück 'Alviro' im Januar im Burgtheater aufgeführt. Damit ist der finanzielle Grundstock in Höhe von 300,00 DM gelegt.
Lustig her geht es bei den Faschingsveranstaltungen sowie bei den Volkstanzkursen. Leiterschulungen durch den Kreisjugendring finden statt und sogar bei Exerzitien im Knabenseminar Obermünster in Regensburg sind die jungen Pfadfinder vertreten. In den Gruppenstunden werden Wanderungen und Radtouren in die nähere Umgebung von Parsberg unternommen.
 
Am 01. Mai unternimmt der Stamm eine Wallfahrt nach Werdenfels. Das Altenberger Licht kommt am 07. Mai aus der Diözese Eichstätt nach Parsberg. Die Pfadfinder tragen es dann am nächsten Tag weiter nach Hemau. Bei der Pfingstwanderung geht es nach Willenhofen und gezeltet wird am Hammermühlberg. Höhepunkt ist aber die Fahrt im August mit den Rädern in den Bayerischen Wald.
Außerdem kann der Stamm in sein neues Domizil umziehen - in das sogenannte 'Kolpingsheim' am Volksfestplatz. Dort findet auch die Weihnachtsfeier statt.
 
 
1953
 
Im März übernimmt Josef Bauer die Stammesleitung. Er macht sich zum Ziel, die Pfadfinder in Parsberg zu stärken und weiter auszubauen. So können 27 neue Mitglieder gewonnen werden. Sie sind in den Sippen 'Möwe', 'Eichhörnchen' und 'Elefant' aktiv. Die junge DPSG Parsberg erlebt ihre erste Blütezeit!
Pfadfinderprüfungen und Versprechen werden abgelegt. Sportlich geht es bei der Tischtennismeisterschaft zu. Am 26. April wird in Hemau mit den Stämmen aus Hemau und Kelheim der Georgstag veranstaltet.

Beim Sportwettkampf gewinnen die Parsberger das Handballspiel. Für’s erste Pfingstlager werden in Ramspau die Zelte aufgeschlagen. Eine mutige Truppe unter der Leitung von Herbert Gnad macht sich auf zur Erforschung der 'Tischnerhöhle' bei Gottesberg.
Außerdem stehen die ersten Auslandsfahrten an. Eine Sippe fährt im Juli mit ihren Fahrrädern in die Schweiz und andere Pfadfinder nehmen an der Romfahrt der Diözese Regensburg teil. Im Winter unterrichtet dann Hauptlehrer Anton Stangl die Jungs im Bau von Segelflugmodellen.
 
 
1954
 
Ausgelassene Stimmung und viel Spaß sind angesagt beim Kolpingsball und dem bunten Abend, der im Burgtheater stattfindet. Eitel Sonnenschein herrscht auch noch beim Landeslager in Ramspau. Doch dann ziehen Gewitterwolken über die Parsberger Pfadfinder auf. In der Satzung der DPSG ist nämlich eine Doppelmitgliedschaft bei mehreren Vereinen verboten. 11 von 21 Gründungsmitgliedern trennen sich von den Pfadfindern um beim TV 1899 Parsberg Fußball zu spielen. Sogar Josef Bauer geht den Pfadfindern verloren und so wird Wolfgang Pöller am 09. Juli zum Stammesfeldmeister gewählt. Der Stamm erholt sich langsam und ist bereits bei der Wallfahrt zum Kreuzberg in Schwandorf und der Primiz von Pater Karl Förster wieder dabei.
Ihren Wahlspruch 'Allzeit bereit' erfüllen sie dann bei der Hochwasserkatastrophe in Passau, wo sie die Hilfsaktionen tatkräftig unterstützen.
Im Sommer brechen die Pfadfinder unter Leitung des Theologiestudenten Peter Kubis auf ihren Drahteseln zur Maintalfahrt auf.
 
Der Gründungskurat Franz Pickl verlässt im Herbst die Pfarrei Parsberg.

In unsere Chronik schreibt er ... Zum Abschied - Ein Testament

Seid stolz auf die Pfadfinderschaft, die vor wenigen Monaten die Feuerprobe bestanden hat.
Haltet euch in Zukunft die Treue der Pfadfinderschaft - Der neue Kurat Joseph Fenzl wir euch führen und euch Helfer sein in euerem Jungenleben!
Allzeit bereit!

Euer erster Kurat,
Franz Pickl

Sein Nachfolger wird Kaplan Joseph Fenzl. Mit ihm feiert man dann auch gleich die Waldweihnacht in einer Waldhöhle am Buchberg.
 
 
1955
 
Der Stamm festigt sich wieder langsam. Zwei neue Sippen können ins Leben gerufen werden, darunter die Sippe Panther.
Die Pfadfinder der Sippe Löwe wandern am 10. Mai mit den Jungpfadfindern der Sippe Antilope zur Tropfsteinhöhle nach St. Colomann. Abmarsch ist um 7.00 Uhr morgens beim Rathaus, zurück fährt man mit dem Postauto.

Vom 15. Juli bis 01. August findet die 'Großfahrt' des Stammes in den Bayerischen Wald statt. Acht Pfadfinder radeln vollbepackt über 540 km, wandern insgesamt an die 30 km und zelten acht Tage lang am Ruckowitzschachten. Die Tour führt über Zwiesel, Passau, Vilshofen, Deggendorf und Kloster Metten nach Straubing und Regensburg.

Bereits nach einem Jahr wird Kaplan Fenzl versetzt und neuer Kurat wird somit Kooperator Josef Mühlbauer.
Buben aus dem Kinderheim sind bisher als Ministranten in der Pfarrei tätig. Doch dann dürfen sie diesen Dienst nicht mehr verrichten. Unter der Regie von Kurat Mühlbauer treten die Pfadfinder geschlossen den Ministrantendienst an, um diese Lücke zu schließen.
 
 
1956
 
m Februar besteht die Sippe Panther ihre Pfadfinderprüfung. Im April ist es dann endlich soweit und sie dürfen am Kalvarienberg feierlich ihr Versprechen ablegen.
Wolfgang Pöller wird Leiter des Juragaus, sein Nachfolger im Stamm wird Gerhard Wanke.
Die 'Großfahrt' führt die unternehmenslustigen Burschen in diesem Sommer wieder einmal in die Schweiz. Mit dem Fahrrad werden an die 1207 km zurückgelegt. Das Sommerlager findet in Pathal statt.
Im November erforscht die Sippe Löwe unter Leitung von Gerhard Wanke die St. Georgs-Höhle bei Hamberg. Die Höhle wurde zuvor zufällig bei einer Wanderung von den Pfadfindern entdeckt.

Am 09. Dezember ver-anstaltet der Stamm einen 'Georgswettkampf' mit anschließender Adventfeier in Eichenhofen. Gemischte Gruppen der Sippe Löwe, Panther und Antilope wandern anhand von Beschreibungen und Aufgaben über verschiedene Ortschaften der Umgebung nach Eichenhofen.
Am 19. Oktober treffen sich 17 junge Mädchen unter Leitung von Lotte Doss, geb. Schwarz, zur ersten Gruppenstunde. Auch sie sind begeistert von der Idee der Pfadfinder und wollen auch St. Georgs-Pfadfinder werden. Nachdem die Statuten der DPSG keine Mädchen zulässt, wollen sie sich der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) anschließen.
Am Stephanitag führen sie das 'Ohlstädter Krippenspiel' auf.
 
 
1957
 
Im Stamm sind mittlerweile etwa 80 Mitglieder in allen Altersstufen aktiv.
Wanderungen führen nach Weltenburg und Beratzhausen. Mit amerikanischen Scouts fährt man nach München ins 'Amerika-Haus'. Zur Gewinnung neuer Mitglieder wird ein 'Werbelager' in Eglwang veranstaltet. Auf Bitten der Familie Wolfsteiner aus Bachhaupt stellen die Pfadfinder am Bachhaupter Felsen ein Holzkreuz auf. Wolfgang Pöller und Roman Zitzelsberger zieht es in diesem Jahr nach Mittelengland. Sie nehmen am Jubiläums-Jamboree in Suttoncollfield bei Birmingham teil. Herbert Gnad und Gerhard Wanke unternehmen statt dessen eine Tour in den Schwarzwald, weiter nach Innsbruck, Kufstein und dem Wilden Kaiser.

Das erste Zeltlager der Pfadfinderinnen findet an Pfingsten beim Ruxhof statt. In den wöchentlichen Gruppenstunden büffeln sie das 'Gesetz' und den Aufbau der PSG sowie Wegzeichen und den Bau von Feuerstellen. Bei der Wegzeichenprüfung am 29. Juni am Schindlberg können sie unter Beweis stellen, was sie in den vergangenen Wochen gelernt haben. Anschließend legen die Gilden Möwe und Schwan als erste Pfadfinderinnen in Parsberg feierlich ihr Versprechen ab. Auch Kurat Mühlbauer ist bei dieser Feier anwesend.
 
 
1958
 
Gerhard Wanke verlässt aus beruflichen Gründen die Parsberger Pfadfinder. Die Nachfolge als Stammesfeldmeister tritt Wolfram Hellmich an. Unter seiner Regie unternimmt die Sippe Panther eine Fahrt in den Bayerischen Wald nach Zwiesel und Waldhaus. Außerdem nimmt der Stamm am Erntedankfestzug in Breitenbrunn teil. Für die Jungpfadfinder gibt es ein Zeltlager im Laabertal. Zusammen mit dem Kuraten Mühlbauer wird ein Elterabend veranstaltet.

Lustig ist es bei der Faschingsfeier der Pfadfinderinnen am Faschingsdienstag. Auf der Veranda des 'Kolpingheims' feiern sie den Georgstag. Das Geld ist bei den Pfadfinderinnen knapp. Deshalb muß an Pfingsten ein Hüttenaufenthalt im Bayerischen Wald einer Fahrt ins 'Erholungsheim auf der Marienhöhe' weichen.
Erste Zusammenarbeit der PSG und der DPSG ist zu erkennen.
 
 
1959
 
Neben dem 'pfadfinderischen Alltag' wie zahlreiche Sippenstunden, Wanderungen und Zeltlagern, führt eine Fahrt von mehreren Pfadfindern nach Südtirol. Zusammen mit dem Landesfeldmeister Emil Galli unternehmen sie Wanderungen und Bergtouren durch die herrliche Landschaft der Dolomiten.

Beschwingte Tage verbringt man auch beim Zeltlager in Gessendorf.
Nachdem Josef Mühlbauer die Pfarrei Parsberg verlässt wird der neue Kaplan Jakob Brenner der Kurat der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.
1960 - 1969
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