Chronik
Über viele Jahre kann der Stamm Parsberg stabile Mitgliederzahlen aufweisen und ist heute mit etwa 130 Mitgliedern, im Alter von 6 bis über 60 Jahren, der größte Stamm im Jurabezirk. Der Erfolg spiegelt sich insofern wieder, da Jugendarbeit in allen vier Altersstufen betrieben werden kann. Auslandsfahrten, Zeltlager, die Sippenstunden und weitere Aktionen sorgen für ein erlebnisreiches Jahr bei den Parsberger Pfadfindern.
1950
Der junge Kaplan Franz Pickl kommt nach Parsberg.
Er hat sich nach Abschluss seines
Theologiestudiums zur Aufgabe gemacht,
mitzuhelfen, die Welt wieder zu ordnen.
Den besten Weg sieht er in der Jugendarbeit.
Folgendes schreibt er in die Chronik ... Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Stamm Parsberg
Unsere Nachkriegszeit fordert mehr denn je den Zusammenschluss unserer Jugend um sie vor den Gefahren der Welt zu retten. Unseren Buben muss ein hohes Ziel gesteckt werden, dem sie mit allen Kräften freudig zustreben
Hoffnungsvoll und froh stürmt der Junge den Weg ins Leben. Er will wagen und wägen, seine Kräfte unter Probe stellen. Er sucht einerseits ein Leben voll Schwung und Freiheit, andererseits auch voll Forderungen und Leistungen.
Bereits nach einem Jahr wird Kaplan Fenzl versetzt und neuer Kurat wird somit Kooperator Josef Mühlbauer.
Buben aus dem Kinderheim sind bisher als Ministranten in der Pfarrei tätig. Doch dann dürfen sie diesen Dienst nicht mehr verrichten. Unter der Regie von Kurat Mühlbauer treten die Pfadfinder geschlossen den Ministrantendienst an, um diese Lücke zu schließen.
1951
Im Februar ist der Landesfeldmeister der DPSG, Emil Galli, eingeladen um den Startschuss für die Gründung der Pfadfinder zu geben. Im letzten Moment muss sein langersehnter Besuch allerdings abgesagt und verschoben werden. Pfarrer Keck will diese Gründung erst mit der Kolpingsfamilie, die Probleme in ihrer Nachwuchsfrage sehen, besprechen. Nach langem Hin und Her kommt dann im März die Entscheidung ...
Ein Pfadfinderstamm darf entstehen!
Der Landesfeldmeister aus Regensburg kommt der erneuten Einladung sofort nach. Das erste öffentliche Auftreten der neu entstehenden Pfadfindergruppe aus Parsberg ist bei ihrem ersten Zeltlager vom 16. bis 24. Juni bei Lutzmannstein im heutigen Truppenübungsplatz Hohenfels. Im Rahmen der 'Jugend-Heimat-wochen' verpflegen sie dabei die Schulklassen aus der Umgebung, die zur 'Kastner-Tropfstein-höhle' wandern.
Eine Abordnung nimmt am 18. Juni am Katholikentag in Regensburg teil.
Viele Pfadfinder beteiligen sich beim Theaterstück 'Ritter Haug von Parsberg' im Hirschenkeller.
Im August wird Franz Rottner zum ersten Stammesfeldmeister gewählt. Als Gruppenleiter stehen ihm Josef Bauer, Robert Mayer und Ewald Schlagbauer zur Seite.
Der große Tag der Pfadfinder in Parsberg ist der 27. September. An diesem Tag legen 18 Buben das Pfadfinder-Versprechen ab. Diese erste Versprechensfeier findet am Kalvarienberg statt. Mit dieser Feierstunde werden die St. Georgs-Pfadfinder Parsberg in die Deutsche und auch in die Weltpfadfinder-Bewegung aufgenommen. Als Pfadfinderheim dient der ausgebaute Backofen der Familie Franz Ferstl.
1952
Lustig her geht es bei den Faschingsveranstaltungen sowie bei den Volkstanzkursen. Leiterschulungen durch den Kreisjugendring finden statt und sogar bei Exerzitien im Knabenseminar Obermünster in Regensburg sind die jungen Pfadfinder vertreten. In den Gruppenstunden werden Wanderungen und Radtouren in die nähere Umgebung von Parsberg unternommen.
Außerdem kann der Stamm in sein neues Domizil umziehen - in das sogenannte 'Kolpingsheim' am Volksfestplatz. Dort findet auch die Weihnachtsfeier statt.
Pfadfinderprüfungen und Versprechen werden abgelegt. Sportlich geht es bei der Tischtennismeisterschaft zu. Am 26. April wird in Hemau mit den Stämmen aus Hemau und Kelheim der Georgstag veranstaltet.
Außerdem stehen die ersten Auslandsfahrten an. Eine Sippe fährt im Juli mit ihren Fahrrädern in die Schweiz und andere Pfadfinder nehmen an der Romfahrt der Diözese Regensburg teil. Im Winter unterrichtet dann Hauptlehrer Anton Stangl die Jungs im Bau von Segelflugmodellen.
Ihren Wahlspruch 'Allzeit bereit' erfüllen sie dann bei der Hochwasserkatastrophe in Passau, wo sie die Hilfsaktionen tatkräftig unterstützen.
Im Sommer brechen die Pfadfinder unter Leitung des Theologiestudenten Peter Kubis auf ihren Drahteseln zur Maintalfahrt auf.
In unsere Chronik schreibt er ... Zum Abschied - Ein Testament
Seid stolz auf die Pfadfinderschaft, die vor wenigen Monaten die Feuerprobe bestanden hat.
Haltet euch in Zukunft die Treue der Pfadfinderschaft - Der neue Kurat Joseph Fenzl wir euch führen und euch Helfer sein in euerem Jungenleben!
Allzeit bereit!
Euer erster Kurat,
Franz Pickl
Die Pfadfinder der Sippe Löwe wandern am 10. Mai mit den Jungpfadfindern der Sippe Antilope zur Tropfsteinhöhle nach St. Colomann. Abmarsch ist um 7.00 Uhr morgens beim Rathaus, zurück fährt man mit dem Postauto.
Vom 15. Juli bis 01. August findet die 'Großfahrt' des Stammes in den Bayerischen Wald statt. Acht Pfadfinder radeln vollbepackt über 540 km, wandern insgesamt an die 30 km und zelten acht Tage lang am Ruckowitzschachten. Die Tour führt über Zwiesel, Passau, Vilshofen, Deggendorf und Kloster Metten nach Straubing und Regensburg.
Bereits nach einem Jahr wird Kaplan Fenzl versetzt und neuer Kurat wird somit Kooperator Josef Mühlbauer.
Buben aus dem Kinderheim sind bisher als Ministranten in der Pfarrei tätig. Doch dann dürfen sie diesen Dienst nicht mehr verrichten. Unter der Regie von Kurat Mühlbauer treten die Pfadfinder geschlossen den Ministrantendienst an, um diese Lücke zu schließen.
Wolfgang Pöller wird Leiter des Juragaus, sein Nachfolger im Stamm wird Gerhard Wanke.
Die 'Großfahrt' führt die unternehmenslustigen Burschen in diesem Sommer wieder einmal in die Schweiz. Mit dem Fahrrad werden an die 1207 km zurückgelegt. Das Sommerlager findet in Pathal statt.
Im November erforscht die Sippe Löwe unter Leitung von Gerhard Wanke die St. Georgs-Höhle bei Hamberg. Die Höhle wurde zuvor zufällig bei einer Wanderung von den Pfadfindern entdeckt.
Am 19. Oktober treffen sich 17 junge Mädchen unter Leitung von Lotte Doss, geb. Schwarz, zur ersten Gruppenstunde. Auch sie sind begeistert von der Idee der Pfadfinder und wollen auch St. Georgs-Pfadfinder werden. Nachdem die Statuten der DPSG keine Mädchen zulässt, wollen sie sich der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) anschließen.
Am Stephanitag führen sie das 'Ohlstädter Krippenspiel' auf.
Wanderungen führen nach Weltenburg und Beratzhausen. Mit amerikanischen Scouts fährt man nach München ins 'Amerika-Haus'. Zur Gewinnung neuer Mitglieder wird ein 'Werbelager' in Eglwang veranstaltet. Auf Bitten der Familie Wolfsteiner aus Bachhaupt stellen die Pfadfinder am Bachhaupter Felsen ein Holzkreuz auf. Wolfgang Pöller und Roman Zitzelsberger zieht es in diesem Jahr nach Mittelengland. Sie nehmen am Jubiläums-Jamboree in Suttoncollfield bei Birmingham teil. Herbert Gnad und Gerhard Wanke unternehmen statt dessen eine Tour in den Schwarzwald, weiter nach Innsbruck, Kufstein und dem Wilden Kaiser.
Erste Zusammenarbeit der PSG und der DPSG ist zu erkennen.
Nachdem Josef Mühlbauer die Pfarrei Parsberg verlässt wird der neue Kaplan Jakob Brenner der Kurat der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.